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Impfen

ist der beste Schutz

…vor einer Reihe von Infektionskrankheiten und gleichzeitig auch der beste Schutz für andere. Denn je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger können erkranken und die gefährlichen Erreger auf andere noch nicht geimpfte und damit gefährdete Menschen (insbesondere Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder) übertragen.

Impfen heißt also: sich selbst und andere schützen!

Wir halten uns in unserer Beratung an die offiziellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut, die laufend, der epidemiologischen Entwicklung entsprechend, angepasst werden.

Zu jeder Impfberatung und zu jedem Impftermin bringen Sie bitte Ihren Impfpass mit.

Übrigens: Alle empfohlenen Impfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.


STIKO-Impfempfehlungen für Kinder von 0 bis 9 Jahren

In den ersten beiden Lebensjahren erfolgt die Grundimmunisierung gegen eine ganze Reihe von Infektionskrankheiten. Für einige stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung, so dass mit einer Injektion gegen mehrere Krankheiten vorgebeugt werden kann.

Ab dem Alter von 6 Wochen wird die Schluckimpfung gegen Rotaviren (ein Durchfallerreger) empfohlen. Spätestens sollte bis zur 12. Lebenswoche begonnen werden. Je nach Impfstoff sind 2 oder 3 Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen notwendig. Die Impfserie sollte spätestens bis zum Alter von 16 bzw. 22 Wochen abgeschlossen sein.

6-fach-Kombinationsimpfstoff gegen Diphterie, Wundstarrkrampf (Tetanus), Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten (Pertussis), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B: Diese 6-fach-Impfung ist an drei Impfterminen zwischen 9. Lebenswoche und 11. bis 14. Lebensmonat vorgesehen (2+1-Schema). Frühgeborene sollen aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems nach dem 3+1-Impfschema, mit vier Impfstoffdosen geimpft werden (3+1-Schema)

Pneumokokken-Impfung: Hierbei handelt es sich um eine Einzelimpfung, die jeweils zeitgleich mit der 6-fach-Impfung verabreicht wird.

Meningokokken B-Impfung: Die Impfserie soll möglichst frühzeitig begonnen werden und im Alter von 2, 4 und 12 Monaten jeweils zeitgleich mit den anderen von der STIKO empfohlenen Impfungen (6-fach + Pneumokokken) verabreicht werden. Versäumte Impfungen sollen so bald wie möglich und spätestens bis zum 5. Geburtstag nachgeholt werden. Im Alter von 12 bis 23 Monaten besteht die Impfserie aus 2 Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von 2 Monaten und einer 3. Impfstoffdosis 12 bis 23 Monate nach der 2. Impfung. Personen ab dem Alter von 2 Jahren erhalten nur 2 Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von 1 Monat. Eine Änderung des Impfschemas für Frühgeborene ist nicht notwendig. Zur Vermeidung von Fieber oder Schmerzen nach der Impfung wird eine vorbeugende Gabe von Paracetamol empfohlen, die zeitgleich mit der Impfung gegen Meningokokken B oder kurz danach begonnen werden sollte.

Kombinationsimpfstoff gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken: Eine 3-fach-Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln und eine zeitgleiche Einzelimpfung gegen Windpocken erfolgen gegen Ende des ersten Lebensjahres ab dem 12. Lebensmonat. Im Alter von 15 – 23 Monaten erfolgt die zweite Impfung in Form einer 4-fach-Kombinationsimpfung.

Eine Einzelimpfung gegen Meningokokken Typ C erfolgt ebenfalls im zweiten Lebensjahr.

3-fach-Kombinationsimpfung gegen Diphterie, Wundstarrkrampf (Tetanus) und Keuchhusten (Pertussis): Für einen lang anhaltenden sicheren Schutz wird mit dieser 3-fach-Impfung im Alter zwischen 5 und 6 Jahren aufgefrischt.

FSME (durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung): Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung bei Personen, die sich vorübergehend oder dauerhaft in deutschen FSME-Risikogebieten aufhalten (Indikationsimpfung) sowie vor Reisen in Risikogebiete außerhalb Deutschlands (Reiseimpfung), sowie für Personen, die in der Forst- oder Landwirtschaft oder im Labor arbeiten und so durch FSME beruflich gefährdet sind. Kinder können ab dem ersten Geburtstag gegen FSME geimpft werden. Bei Kindern unter drei Jahren kann es durch die Impfung jedoch häufiger zu einer Fieberreaktion kommen. Zur Erlangung eines 3 bis 5 Jahre anhaltenden Impfschutzes soll zu den Zeitpunkten 0, 1-3 Monate und 9-12 Monate geimpft werden. Es stehen Impfstoffe für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene zur Verfügung.


STIKO-Impfempfehlungen für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 17 Jahren

4-fach-Kombinationsimpfung gegen Diphterie, Wundstarrkrampf (Tetanus), Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Polio): Diese Impfung dient der regulären Auffrischung des Impfschutzes gegen diese vier Infektionskrankheiten.

Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV): Die STIKO empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Der Aufbau des Impfschutzes besteht aus 2 Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten. Wenn die erste Impfung nach dem 15. Geburtstag erfolgt, sind drei Impfungen erforderlich.

FSME (durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung): Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung bei Personen, die sich vorübergehend oder dauerhaft in deutschen FSME-Risikogebieten aufhalten (Indikationsimpfung) sowie vor Reisen in Risikogebiete außerhalb Deutschlands (Reiseimpfung), sowie für Personen, die in der Forst- oder Landwirtschaft oder im Labor arbeiten und so durch FSME beruflich gefährdet sind. Zur Erlangung eines 3 bis 5 Jahre anhaltenden Impfschutzes soll zu den Zeitpunkten 0, 1-3 Monate und 9-12 Monate geimpft werden. Es stehen Impfstoffe für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene zur Verfügung.

Wurden Impftermine im Kindesalter verpasst oder vergessen, sollten diese Impfungen bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.


STIKO-Impfempfehlungen für Erwachsene

Wundstarrkrampf (Tetanus): Der Impfschutz gegen Tetanus sollte alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Die nächste fällige Auffrischung sollte als 3-fach-Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphterie und Keuchhusten (Pertussis) erfolgen, ggf. auch als 4-fach-Kombinationsimpfung zusätzlich gegen Kinderlähmung (Polio).

Keuchhusten (Pertussis): Die STIKO empfiehlt allen Erwachsenen einmalig eine Impfung gegen Pertussis. Die nächste Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphterie (und gegebenenfalls Kinderlähmung)) sollte als Kombinationsimpfung, die auch eine Keuchhustenkomponente enthält, gegeben werden.
Außerdem wird die Impfung allen Schwangeren am Anfang des letzten Schwangerschaftsdrittels empfohlen. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, sollte die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen werden. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Keuchhusten-Impfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen. Auch diese Impfung erfolgt mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhhusten.

Masern: Die STIKO empfiehlt eine Impfung gegen Masern bei allen Personen, die nach 1970 geboren wurden und entweder nicht an Masern erkrankt waren oder noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden. Dies gilt auch für diejenigen, deren Impfstatus unklar ist. Es sollte ein 3-fach-Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln verwendet werden, denn auch bei Mumps und Röteln bestehen häufig Impflücken.
Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen, wie Kindergarten, Schule, Kindertagespflege, oder auch Asylbewerber- und Flüchtlingsunterkünften, in Gesundheitseinrichtungen, wie Krankenhäusern, Arztpraxen, oder in bestimmten Heilberufen tätig und nach 1970 geboren sind, müssen nach dem Masernschutzgesetz mindestens zwei Masern-Schutzimpfungen oder ein ärztliches Zeugnis über eine ausreichende Immunität gegen Masern nachweisen.

Röteln: Frauen im gebärfähigen Alter sollten über zwei Impfungen gegen Röteln verfügen. Fehlende Impfungen (oder bei unklarem Impfstatus) sollen mit einem Mindestabstand von 4 Wochen nachgeholt werden. Zwischen Impfung und Eintritt einer Schwangerschaft müssen sicherheitshalber mindestens drei Monate liegen.

Mumps: Wer nach 1970 geboren wurde und ein erhöhtes berufliches Risiko hat (Gesundheitsdienstberufe mit unmittelbarer Patientenversorgung, Arbeit in Gemeinschafts- oder Ausbildungseinrichtungen für junge Erwachsene, Arbeit in der Pädiatrie oder in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche) sollte gegen Mumps geimpft sein.

Gürtelrose (Herpes Zoster): Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster) mit einem Totimpfstoff zur Verhinderung von Gürtelrose und länger anhaltenden Nervenschmerzen (postherpetischer Neuralgie):

  • allen Personen ab 60 Jahren.
  • allen Personen ab 50 Jahren, deren Immunsystem geschwächt ist (beispielsweise durch Krankheit, nach Knochenmark- oder Organtransplantation, bei immunsuppressiver Therapie).
  • allen Personen ab 50 Jahren mit einem schweren Grundleiden (beispielsweise chronische Erkrankungen der Lunge (COPD), der Nieren oder des Darmes, rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes).Der Totimpfstoff gegen Gürtelrose ist für Personen ab 50 Jahren zugelassen und wird zweimal im Abstand von mindestens 2 und maximal 6 Monaten geimpft.

Der Totimpfstoff gegen Gürtelrose ist für Personen ab 50 Jahren zugelassen und wird zweimal im Abstand von mindestens 2 und maximal 6 Monaten geimpft.

Pneumokokken (Haupterreger von Lungenentzündungen): Die Impfung gegen Pneumokokken wird allen Erwachsenen ab dem 60. Lebensjahr empfohlen. Je nach Gesundheitszustand und erfolgt ggf. eine Auffrischung nach 6 Jahren. Darüber hinaus wird die Impfung allen Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen empfohlen. Die Impfung verringert das Risiko überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.

Grippe (Influenza): Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenzaimpfung insbesondere für folgende Personengruppen:

  • Menschen, die 60 Jahre und älter sind
  • Schwangere ab dem vierten Schwangerschaftsmonat, bei zusätzlichen Gesundheitsrisiken schon vor dem vierten Schwangerschaftsmonat
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit chronischen Grundleiden
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen (siehe oben) gefährden können
  • Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen
  • Medizinisches Personal
  • Personen mit stark erhöhtem Risiko sich anzustecken (z.B. durch Publikumsverkehr)

Weil sich Grippeviren sehr schnell verändern können, muss die Impfung vor jeder Grippesaison mit dem aktuellen Impfstoff erneut durchgeführt werden. Die Impfung schützt nicht vor anderen Virusinfektionen oder vor banalen Erkältungskrankheiten und natürlich auch nicht vor einer Covid-19 Erkrankung.

FSME (durch Zecken übertragene Hirnhautentzündung): Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung bei Personen, die sich vorübergehend oder dauerhaft in deutschen FSME-Risikogebieten aufhalten (Indikationsimpfung) sowie vor Reisen in Risikogebiete außerhalb Deutschlands (Reiseimpfung), sowie für Personen, die in der Forst- oder Landwirtschaft oder im Labor arbeiten und so durch FSME beruflich gefährdet sind. Zur Erlangung eines 3 bis 5 Jahre anhaltenden Impfschutzes soll zu den Zeitpunkten 0, 1-3 Monate und 9-12 Monate geimpft werden. Es stehen Impfstoffe für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene zur Verfügung.

 

STIKO-Impfempfehlungen für Schwangere

Keuchhusten (Pertussis): Die STIKO empfiehlt allen Schwangeren die Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis). Die Impfung soll zu Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels ab der 28. Schwangerschaftswoche erfolgen. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, soll die Impfung ins 2. Schwangerschaftsdrittel vorgezogen werden. Die Impfung gegen Pertussis soll in jeder Schwangerschaft erfolgen und unabhängig davon, wann zuletzt gegen Keuchhusten geimpft wurde.

Grippe (Influenza): Die STIKO am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt allen gesunden Schwangeren die Grippeimpfung ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Schwangere mit chronischen Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Bluthochdruck sollten bereits vor dem vierten Monat geimpft werden.


Reiseimpfungen und andere Indikationsimpfungen

Generelle Empfehlungen zu Reiseimpfungen lassen sich aufgrund der Verschiedenheit von Reiseziel, Reiseart und Reisedauer nicht angeben. Es ist daher in jedem Fall sinnvoll sich rechtzeitig vor einer geplanten Reise über Risiken, Impfempfehlungen oder auch Impfvorschriften der einzelnen Länder zu informieren. Gerne beraten wir Sie individuell und stimmen die einzelnen Schutzmaßnahmen aufeinander ab.

COVID-19: Informationen zur Corona-Schutzimpfung finden Sie unter: www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung/.


Weitere Informationen:

www.impfen-info.de
www.rki.de
www.crm.de

Nie kann ganz die Spur verlaufen einer starken Tat.
Rainer Maria Rilke