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Krankenversicherung

und Versorgungssteuerung

Versorgungssteuerung

Gute medizinische Versorgung mit immer höheren Standarts, sowie neuen Diagnose- und Therapieverfahren ist nicht umsonst zu haben.

Aus diesem Grund glauben wir, dass unser Gesundheitssystem auf Dauer nicht ohne eine gewisse Versorgungssteuerung durch ein Primärarztsystem funktionsfähig und vor allem nicht finanzierbar sein wird.

Jeder Versicherte kann dazu beitragen Kosten zu dämpfen, indem er Fachärzte nur auf Überweisung seines Hausarztes bei festgestellter medizinischer Notwendigkeit aufsucht. Im Gegensatz zu einer rigiden Zugangskontrolle sehen wir die Funktion des Hausarztes dabei eher als Berater und „Türöffner“ zu sinnvollen Behandlungsmöglichkeiten. Auf diese Weise können unnötige Inanspruchnahmen der sog. zweiten Versorgungsebene ebenso wie unsinnige Doppeluntersuchungen oder gar gefährliche Mehrfachtherapien vermieden werden.

Die meisten Fachärzte sind außerdem dankbar, wenn in der Hausarztpraxis die meisten Patientenanliegen bereits eigenständig und abschließend bearbeitet werden und so mehr Zeit für spezielle Fragestellungen ihrer jeweiligen Fachspezialität und Versorgungsebene bleibt.

Der unkoordinierte Zugang zu allen niedergelassenen Arztgruppen erlaubt prinzipiell eine gleichzeitige Behandlung durch verschiedene Fachspezialitäten. Für sich genommen sind einzelne Medikamente oft sinnvoll, eine Parallelverordnung ohne Koordination durch einen zentralen Ansprechpartner birgt jedoch große Risiken für den einzelnen Patienten. Ohne eine koordinierte Betreuung sowie im Einzelfall abgewogene Entscheidungen drohen Über-, Unter- und Fehlversorgung.

Hausärztliche Versorgung ist der beste Schutz vor zu viel und falscher Medizin. Die Koordination der Behandlungs- und Medikamentenempfehlungen der Mitbehandler und das individuelle, gemeinsame Abwägen von potentiellem Nutzen und Schaden von Diagnostik und Therapie durch ein hausärztliches Team kann die Qualität der Patientenversorgung und die Sicherheit der Arzneimitteltherapie erhöhen, insbesondere die Versorgung chronisch Erkrankter verbessern und dazu beitragen, dass begrenzte (finanzielle) Resourcen gezielter eingesetzt werden.

Im internationalen Vergleich zeigen primärarztorientierte Gesundheitssysteme einen höheren Nutzen für die Bevölkerung.

Die Hausarztpraxis ist die Versorgungsebene, auf der die meisten (ca. 90%) Patientenanliegen bereits eigenständig und abschließend bearbeitet werden. Dies gewährleistet, dass Fachspezialitäten gezielt auf der Versorgungsebene tätig werden können, für die sie weitergebildet worden sind.

Organisation ist ein Mittel, die Kräfte des einzelnen zu vervielfältigen.
Peter Ferdinand Drucker